Administration zwischen Kosteneffizienz und Transparenz

Seit das Geschäftsmodell der Master KAG in Deutschland etabliert wurde, entbrennt in regelmäßigen Abständen die Diskussion über die Rollenverteilung bei administrativen Services zwischen Global Custodians und Master KAGen. Die große Mehrzahl der in den letzten beiden Jahren ausgeschriebenen Spezialfonds- und Direktmandate wurden an einen der global ausgerichteten Institute als Depotbank vergeben und dazu, ganz im Sinne der Forderung nach Transparenz und Vergleichbarkeit, die Master KAG und der geeignete Asset Manager ausgewählt.

Nicht selten jedoch stellt sich dann im produktiven Alltag die Frage, ob die jeweils „Klassenbesten“ auch im Orchester am besten zusammenspielen. Während für die KAG ein ausgeprägtes Bewusstsein für den lokalen (regulatorischen)  Rahmen und eine enge (Spezialfonds-)Kundenbindung unerlässlich sind, zwingen die geringen Margen bei Abwicklung und Verwahrung die Custodians zur möglichst hohen Konzentration von Prozessen in einer zentralen Einheit (die selten Deutschland ist), um Skaleneffekte realisieren zu können.
Zu diesen betriebswirtschaftlichen Zwängen kommen die bekannten Probleme der heterogenen System- und Datenwelten hinzu, die eine Integration von ausgewählter Master KAG und Custodian oft teuer machen. Also doch KAG und Depotbank aus einer (Konzern-)Hand? Wie jedoch kann dann die Transparenz bezüglich Kosten und Services für den Kunden sichergestellt werden? Begriffe wie „Guided Architecture“ oder „Preferred Partnership“ machen die Runde, ohne dass es dafür ein allgemeines Verständnis gibt, wie diese Kompromisse aussehen könnten. Letztendlich kann es nur im Sinne des Kunden sein, wenn er im Einzelfall entscheiden kann, ob eine preislich günstigere Paketlösung zu Lasten von Transparenz oder einzelne Module von unterschiedlichen Anbietern gewählt werden.


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